6145-mal wurde Hamburger Haushalten im letzten Jahr der Strom, 41-mal das Gas und 549-mal das Wasser abgestellt. Das ergibt die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden 2.174 Strom-, neun Gas- und 285 Wassersperren durchgeführt.
Dazu Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Zahl der Energiesperren ist wieder auf dem Vor-Corona-Niveau – und das ist besorgniserregend. Wenn Strom oder Gas abgestellt werden, bedeutet das für viele Menschen, dass sie keine Möglichkeit zur Warmwasserbereitung, zum Kochen oder sogar zum Heizen haben. Ohne Wasser ist duschen, abwaschen und vieles andere nicht möglich. Für viele von uns ist das kaum vorstellbar. Angesichts der hohen Sperrungszahlen ist es völlig unverständlich, dass der Härtefallfonds nur so wenig genutzt wurde. Da wurde an den tatsächlichen Bedarfen völlig vorbeigeplant. Statt den Fonds auslaufen zu lassen, hätte man nochmal richtig nachbessern müssen und dafür sorgen, dass mehr Hamburger*innen den Fonds in Anspruch nehmen können.“
Dazu Stephan Jersch, energiepolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Die unverändert hohe Zahl der Strom- und Gassperren und das zwischen 2020 und 2022 gesunkene Realeinkommen machen die Energiekosten zu einer Existenzfrage. Der Staat könnte handeln und die Energiepreise von den Netzentgelten befreien, damit sich Energiesperren endlich erledigen. Noch besser wäre natürlich unser Vorschlag für kostengünstige Grundkontingente für Energie. Mit Energieversorgern in öffentlicher Hand könnte Hamburg hier selber handeln.“